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VW T4 – Die Entwicklungsgeschichte

đŸŽ„ Endlich ist es soweit – das Video zur spannenden Entwicklungsgeschichte des VW T4 ist fertig! 🚐✹

Der VW T4, ein echtes Kultfahrzeug, das die Transporter-Welt revolutioniert hat. Doch was macht ihn so besonders? Und warum ist er nach all den Jahren immer noch ein Favorit in der Camper- und Vanlife-Szene?

Schau dir das Video an und tauche ein in die faszinierende Welt dieses Klassikers. 🌟 Der T4 ist mehr als nur ein Transporter – lass dich ĂŒberraschen! 🙌

VW T4 - Transporter Baujahr 1994
VW T4 – Transporter Baujahr 1994

Die Entwicklung des VW T4 markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Volkswagen Transporters. Karl Nachbar, Leiter der Nutzfahrzeug-Entwicklung bei Volkswagen, beschreibt diese Phase als eine „Jahrzehntentscheidung“ – eine Entscheidung, deren Auswirkungen ĂŒber viele Jahre spĂŒrbar bleiben sollten. Die Entwicklung der vierten Transporter-Generation war ein Prozess, der nicht ĂŒber Nacht zustande kam. TatsĂ€chlich dauerte die „Definitionsphase T4“ fast zwei Jahre, in denen Volkswagen die Weichen fĂŒr die Zukunft stellte.

Diese Phase war geprĂ€gt von intensiven Diskussionen ĂŒber verschiedene technische Konzepte. Besonders die Umstellung auf Frontmotor und Frontantrieb war zu jener Zeit eine revolutionĂ€re Idee, die keineswegs selbstverstĂ€ndlich war. Im Jahr 1982 begann Volkswagen deshalb mit einer grĂŒndlichen Analyse, um die besten Lösungen fĂŒr den zukĂŒnftigen Transporter zu finden.

KundenwĂŒnsche als Basis der neuen Generation

Die BedĂŒrfnisse der Kunden standen im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung. Durch umfangreiche Befragungen stellte Volkswagen fest, dass die ErfĂŒllung der Transportaufgaben oberste PrioritĂ€t hatte. Direkt dahinter folgten Wirtschaftlichkeit, Benutzerfreundlichkeit und Fahrkomfort. Überraschend jedoch war, dass Design und Image nur eine untergeordnete Rolle spielten – diese Kriterien erhielten in den Umfragen lediglich acht von 100 möglichen Punkten.

Volkswagens Ingenieure kamen schließlich zu dem Schluss, dass das sogenannte „Alles-vorn“-Fahrzeug – mit kurzem Vorderwagen, quer eingebautem Motor und Frontantrieb – die Anforderungen am besten erfĂŒllte. Eine Weiterentwicklung des bisherigen Heckmotors hĂ€tte zwar technologisch funktioniert, hĂ€tte jedoch in der Nutzwertanalyse nicht so gut abgeschnitten. Auch andere alternative Lösungen, wie ein Unterflurmotor, wurden verworfen, da diese die KompatibilitĂ€t mit bestehenden VW-Pkw-Komponenten beeintrĂ€chtigt hĂ€tten.

Technologische Meilensteine: Der Weg zur vierten Generation

VW T4 Motoren - Quelle: Moto 12/1990

Schon frĂŒh stand fest, dass der neue Transporter – vor allem mit kurzem Radstand – stadt- und garagentauglich bleiben sollte. Ein weiteres GrĂ¶ĂŸenwachstum oder eine Erhöhung der Nutzlast war nicht vorgesehen, denn Volkswagen hatte bereits mit dem LT eine grĂ¶ĂŸere Baureihe im Angebot. Dennoch sollte der T4 in vielen Bereichen neue MaßstĂ€be setzen.

Ein zentrales Thema war die Motorisierung. In der Vergangenheit hatten sich sieben von zehn Transporter-Kunden fĂŒr einen Dieselmotor entschieden, und auch beim neuen Modell rechnete Volkswagen mit einer Ă€hnlichen Verteilung. Das Leistungsspektrum umfasste Motoren von 61 bis 110 PS. FĂŒr die Zukunft war sogar ein krĂ€ftiger 1,9-Liter-Diesel mit Katalysator und Turboaufladung geplant, der etwa 70 PS liefern sollte. LeistungsstĂ€rkere Motoren, wie der VR6-Motor, wurden ebenfalls ins Auge gefasst, wobei dessen EinfĂŒhrung frĂŒhestens fĂŒr 1993 erwartet wurde.

Die StÀrken erhalten, die SchwÀchen ausgleichen

VW T4 SchrÀglenker hinten - Quelle: Moto 12/1990

Ein weiteres zentrales Ziel der Entwicklung war es, die StĂ€rken des bisherigen Transporters zu bewahren und gleichzeitig seine SchwĂ€chen zu beseitigen. So wurden der Laderaumboden geebnet und die ZugĂ€nglichkeit der Motoraggregate deutlich verbessert. Besonders hervorzuheben ist, dass der KĂŒhler nun mit wenigen Handgriffen nach vorn geklappt werden kann, was die Wartung erheblich erleichtert.

Volkswagen legte bei der Entwicklung des T4 auch großen Wert auf das Fahrverhalten. Die Ingenieure entschieden sich gegen die Verwendung einer kostengĂŒnstigen Verbundlenker-Hinterachse und setzten stattdessen auf die aufwĂ€ndigere SchrĂ€glenker-Technik. Dies ermöglichte es, dass der T4 unabhĂ€ngig von der Beladung ein gleichbleibendes Fahrverhalten zeigte. DarĂŒber hinaus bot diese Achskonstruktion die Möglichkeit, den T4 problemlos auf Allradantrieb umzurĂŒsten.

FlexibilitĂ€t fĂŒr vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Der T4 war nicht nur technisch, sondern auch konzeptionell flexibler als seine VorgĂ€nger. Verschiedene RadstĂ€nde konnten problemlos realisiert werden, was es ermöglichte, den Transporter fĂŒr zahlreiche Einsatzzwecke anzupassen. Vom Notarztwagen bis hin zu Wohnmobil-Varianten – der T4 bot eine breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten. Insbesondere die nun verfĂŒgbaren Fahrgestelle gaben den Aufbauherstellern viel mehr Freiheiten als zuvor.

Das Design des T4: Ästhetik und FunktionalitĂ€t vereint

„Auch ein Nutzfahrzeug muss schön sein“, betonte Jörg Schlieker, der damalige Leiter des Nutzfahrzeug-Marketings bei Volkswagen. Der Designprozess des T4 zog sich ĂŒber mehr als drei Jahre hin – eine ungewöhnlich lange Zeit, die die Herausforderungen verdeutlicht. Es galt, die praktischen Anforderungen eines Nutzfahrzeugs zu erfĂŒllen und gleichzeitig ein markantes, ansprechendes Erscheinungsbild zu schaffen. Überlegt wurde sogar, ob man nicht zwei unterschiedliche Karosserievarianten entwickeln sollte: eine fĂŒr reine Nutzfahrzeuge und eine fĂŒr Großraum- und Freizeitlimousinen. Letztendlich entschied man sich jedoch dagegen, da dies die Produktionskosten erheblich erhöht hĂ€tte.

VW T4 Prototyp - Quelle: Moto 12/1990

Die Belastungsprobe: Tests unter extremen Bedingungen

Der VW T4 im Extremtest - Quelle: Moto 12/1990

Der Entwicklungsprozess des T4 wĂ€re nicht vollstĂ€ndig ohne umfangreiche Tests. Schon ab Oktober 1986 wurden die ersten Prototypen mit neuen Achsen und Motoren unter realen Bedingungen getestet. Ab Juli 1987 entsprachen diese Fahrzeuge weitgehend dem spĂ€teren Serienmodell. Über drei Millionen Kilometer legten die Testfahrzeuge zurĂŒck – von den Straßen Nordskandinaviens bis hin zu den heißen WĂŒsten Afrikas. ErgĂ€nzt wurde das Testprogramm durch sogenannte „Kundenfahrer“, bei denen Studenten und junge Frauen den Transporter im Alltag testeten.

Innovation in der Produktion: Ein neuer Standard fĂŒr Volkswagen

Der T4 ohne Blechkleid - Quelle Der Caravelle - Oktober 2992
Der T4 ohne Blechkleid – Quelle Der Caravelle – Oktober 2992

Auch die Produktion des T4 stellte Volkswagen vor neue Herausforderungen. Das Werk in Hannover-Stöcken wurde umfassend modernisiert, um den T4 effizienter zu produzieren. Eine der bemerkenswertesten Neuerungen war das großflĂ€chige Verkleben der tragenden Blechseitenteile, was nicht nur optische und korrosionsbedingte Vorteile brachte, sondern auch Gewicht sparte.

Der Serienstart und die Zukunft des T4

Im FrĂŒhjahr 1991 begann schließlich der Serienanlauf des VW T4. ZunĂ€chst wurden Kastenwagen, Kombi und Pritschenwagen produziert, jeweils mit kurzem Radstand. Nach und nach kamen weitere Modelle hinzu, sodass bis Herbst 1991 die vollstĂ€ndige Modellpalette verfĂŒgbar war. Mit dem T4 strebte Volkswagen erneut die MarktfĂŒhrerschaft in der Transporterklasse an.


Quellenangaben:

Foto entnommen aus zwei Volkswagen-Werbeprospekten, Der Caravelle – Oktober 2992 – 217/1191.32.00 und Moto 12/1990 – 015/1251.15.00. Verwendung im Rahmen des Zitatrechts zu historischen und dokumentarischen Zwecken.

  • Der Caravelle – Oktober 2992 – 217/1191.32.00
  • Moto 12/1990 – 015/1251.15.00

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