VW T4 Sichtcarbon Heckflügel – Blick hinter die Kulissen bei Edenhofer Motorsport
Der VW T4 hat längst Kultstatus erreicht – und mit ihm einige legendäre Anbauteile. Eines davon ist der bekannte Heckspoiler, der nun in einer technisch und qualitativ völlig neuen Stufe zurückkehrt. Gemeinsam mit Edenhofer Motorsport schauen wir uns an, wie aus einem über 30 Jahre alten Originalteil ein moderner Sichtcarbon-Heckflügel entsteht.
Vom Originalteil zur perfekten Vorlage
Der originale Spoiler war sichtbar gealtert: wellige Oberflächen, nachlassende Gelcoatschicht und beschädigte Kanten. Um daraus eine brauchbare Vorlage für den Formenbau zu machen, war enorm viel Handarbeit nötig. Der Spoiler wurde vollständig blankgeschliffen, beschädigte Bereiche rekonstruiert und mehrfach gespachtelt, gefüllert und lackiert – bis die Oberfläche absolut glatt und nicht mehr saugfähig war.
Erst dieser Zustand ermöglicht es, eine präzise Form zu erstellen, die später auch den hohen Ansprüchen moderner Carbon-Fertigung gerecht wird.
Formenbau & moderne Carbon-Fertigung
Das vorbereitete Bauteil dient als Positiv, aus dem anschließend die eigentliche Negativform entsteht. Diese wird mehrteilig ausgeführt, um später eine saubere Trennung, stabile Kanten und eine zuverlässige Abdichtung der Formenhälften zu gewährleisten.
Die späteren Bauteile entstehen in professionellen Verfahren wie Vakuumlaminieren bzw. Vakuuminfusion. Je nach Aufbau kann zusätzlich mit einem sehr dünnen Sandwichkern gearbeitet werden, um die Steifigkeit weiter zu erhöhen.
Im Gegensatz zum Original ist keine Schaumfüllung mehr notwendig: Die Stabilität wird über den Lagenaufbau und moderne Materialien erreicht – Stand der Technik im Composite-Bereich.
Sichtcarbon oder GFK? Beides ist möglich
Ein wichtiger Punkt für viele: Ist die Form für Sichtcarbon und Vakuumverfahren ausgelegt, können daraus auch GFK-Versionen gefertigt werden. Umgekehrt funktioniert das nicht.
- Sichtcarbon für maximale Optik
- GFK als lackierfähige Alternative
So bleibt das Bauteil für unterschiedliche Ansprüche und Budgets verfügbar.
Montage, Befestigung & Details
Auch die Befestigung wurde sauber neu gedacht. Die ursprünglichen Montagebereiche am Original waren teils nur noch Fragmente – sie dienten vor allem als Referenz. Für die Serie sind Stehbolzen bzw. Gewindeinsätze vorgesehen, damit die Montage für euch am Bus so einfach wie möglich bleibt.
Zusätzlich ist eine Gummidichtung als Unterlage geplant – damit der Spoiler sauber aufliegt, nicht am Blech scheuert und Vibrationen reduziert werden.
Seitliche Formblenden ebenfalls in Entwicklung
Neben dem Heckflügel nehmen wir auch die seitlichen Formblenden in Angriff. Diese werden nicht einfach kopiert, sondern konstruktiv verbessert – mit optimierter Passform, sauberer Kantenführung und einer besseren Befestigung.
Damit das wirklich perfekt wird, brauchen wir als Referenz eine absolut plane Basis – entweder über die passenden Scheiben oder eine exakt ausgerichtete Blechfläche. Sobald das steht, geht es auch hier in den Formenbau.
Video: Der aktuelle Stand aus der Werkstatt
Im eingebetteten Video nehmen wir euch direkt mit zu Edenhofer Motorsport. Wir sprechen über die Rekonstruktion, zeigen den Stand der Vorlage und erklären, warum in solchen Bauteilen so viel echte Handarbeit steckt.
Wie geht’s weiter?
Als nächstes folgen die großen Schritte:
- Fertigstellung der Formen
- erste Prototypen aus Carbon
- Finish & Klarlackaufbau (Sichtcarbon)
- weitere Detailvideos zu den einzelnen Arbeitsschritten
Wenn ihr Fragen zum Heckspoiler, zur Carbon-Fertigung oder zu den Formblenden habt: schreibt sie gerne in die Kommentare – ich greife sie im nächsten Update wieder auf.
Servus & bis zum nächsten Werkstatt-Update!



















