VW T4: Entwicklung leichter GFK-Kotflügel (16″ & 15″) – aktueller Status
Im Rahmen unseres Reproduktionsprogramms für den VW T4 entwickeln wir aktuell GFK-Kotflügel für 16″- und 15″-Fahrzeuge. Ziel ist eine gewichtsoptimierte, passgenaue und langlebige Alternative zu Stahlblech, die sich seriennah montieren lässt und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.
Ausgangslage und Zielsetzung
- Gewicht & Steifigkeit: Deutliche Gewichtsreduktion bei ausreichender struktureller Steifigkeit, insbesondere an hochbelasteten Bereichen (Laschen/Nasen, Verschraubungspunkte).
- Passgenauigkeit: Seriennahes Spaltmaß und reproduzierbare Montagebedingungen.
- Seriennahe Montage: Die Befestigungspunkte entsprechen dem OEM-Aufbau; Bohrungen und Einleger werden final definiert.
- Rechtlicher Rahmen: Vorbereitung auf eine EG-konforme Teilegenehmigung (vergleichbar ABE), um eine Eintragungspflicht zu vermeiden.
Material- und Fertigungskonzept
Die Bauteile werden in glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt. Kritische Laschen- und Nasenbereiche erhalten lokale Carbonverstärkungen (3–4 Lagen), die beim Laminataufbau einlaminiert werden. Dieser Hybridaufbau kombiniert eine gewichtsarme Außenhaut mit hochfesten, bruchresistenten Zonen an den Krafteinleitungsstellen.
Prototypenstatus
- Version 1 (V1): Funktionsmuster mit korrekter Geometrie, jedoch noch zu hohe Wanddicken und dadurch zu steifes Gesamtsystem für ein Karosseriebauteil aus FVK.
- Version 2 (V2): Überarbeitete Form („fertigungsgerecht“) und optimierter Lagenaufbau. Ergebnis: deutlich leichter, bei höherer lokaler Steifigkeit in den Laschen (Carbonlagen). Bohrungen/Verschraubungen werden am Serienstand finalisiert.
Passform und Referenzteile
Für die Formherstellung verwenden wir ausschließlich real montierte T4-Kotflügel als Referenz. Hintergrund: Bereits montierte Teile tragen das am Fahrzeug bewährte Spaltmaß. Kleinere Verformungen am Spenderteil werden vor der Abformung korrigiert. So stellen wir sicher, dass die späteren Reproduktionen am T4 tatsächlich „seriennah“ sitzen. Neuteile aus Streu-Chargen (selbst OEM-Zukauf) können Maßabweichungen aufweisen und sind daher als Primärreferenz ungeeignet.
Oberfläche & Lackierung
Optional bieten wir eine lackierfertige Ausführung sowie die Komplettlackierung in jeder Wagen- bzw. Wunschfarbe an. Die Bauteilvorbereitung (Schliff, Füller, Decklack) erfolgt im Meisterbetrieb mit Lackierkabine.
Rechtliches & Kennzeichnung
- Teilegenehmigung (EG): Vorbereitung einer EG-konformen Genehmigung, damit die Bauteile nicht eintragungspflichtig sind (vergleichbar ABE).
- Kennzeichnung: Die KBA-Nummer wird in die Form eingefräst und ist somit in jedem Bauteil dauerhaft integriert; zusätzlich wird ein Typenschild angebracht.
- Geltungsbereich: Gültigkeit innerhalb der EU; für Länder außerhalb der EU ist eine Einzelfallprüfung erforderlich.
Nächste Schritte
- Fahrzeugtests: Montageversuche an 16″ und 15″ Fahrzeugen (u. a. Termin mit Blechbude24). Fotodokumentation am Fahrzeug.
- Montageanleitung: Erstellung einer bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung für Werkstatt und ambitionierte Anwender.
- Finalisierung: Serienstand mit finalen Bohrungen/Fixpunkten, abgestimmten Wanddicken und Lagenplänen.
- Genehmigung: Abschluss der Dokumentation für die EG-Teilegenehmigung inkl. definierter Kennzeichnung (KBA-Nummer/Typenschild).
Zusammenfassung
Mit Version 2 der GFK-Kotflügel für den VW T4 liegt ein deutlich leichteres und gleichzeitig sehr stabiles Bauteil vor. Lokale Carbonverstärkungen erhöhen die Dauerhaltbarkeit kritischer Bereiche. Die Passform wird durch die Verwendung real montierter Referenzteile und Fahrtests verifiziert. Parallel bereiten wir die EG-Teilegenehmigung vor und integrieren die KBA-Nummer dauerhaft in das Bauteil. Optional ist eine werksseitige Lackierung erhältlich. Der nächste Meilenstein ist die Montage- und Fotodokumentation am Fahrzeug sowie die Finalisierung der Serie.


















